VON ROGER BENOIT

YENS (VD) - Alain Prost (33) hatte sich die McLaren-Sasion 1988 gegen Ayrton Senna (28) anders vorgestellt. Angenehmer, mit weniger Druck und mehr Gegnern. Aber der Kamps um die WM-Krone ist zum reinen Schachspiel auf dem Asphalt geworden.

Trotz 66:66 Punkten hat Ayrton Senna klare Vorteile - dank den 6:4 Siegen. Einst hatten Sie mir 3:1 geführt...
Die WM ist noch offen: Ich muss von den letzten sechs Rennen vier gewinnen. Das ist möglich, also stehen meine Chancen weiter 50:50. Nach der knappen Niederlage in Ungarn bin ich heiss, heisser als sonst. Ich werde in den nächsten Rennen noch mehr attackieren und riskieren. Ich will diesen Titel. Denn in den Rennen bin ich schneller und Senna überlegen! Ohne die Reifenvibrationen hätte ich selbst vom siebten Startplatz in Ungarn gewonnen.

Nach den schnellsten Rennrunden führen Sie 1988 gegen Senna mit 5:2...
Der Unterschied ist wirklich nur die Qualifikation. Dort muss ich besser aufpassen, dort darf ich die Rennen nicht mehr verschenken. Also werde ich jetzt im Training auch gewisse Grenzen überschreiten müssen.

Wie sehen Sie die letzten sechs Strecken?
Spa, Monza, Estoril, Suzuka und Adelaide sagen mir zu. Nur Jerez passt mir nicht, doch genau dort ist die Pole-Position am wichtigsten.

Und was wünschen Sie sich für den Endspurt?
Nichts. Aber es wäre nett, wenn Senna auch einmal Probleme bekommen würde... Mit dem Glück liegt er klar vorne!